Unterschied zwischen natürlichem und synthetisch hergestelltem Indigo: Umweltverträglichkeit und Herstellungsverfahren

Indigo ist ein tiefblauer Farbstoff, der seit Jahrtausenden zur Färbung von Textilien verwendet wird. Während Indigo früher ausschließlich aus Pflanzen gewonnen wurde, hat sich seit dem späten 19. Jahrhundert die synthetische Herstellung etabliert. In diesem Artikel beleuchten wir die Unterschiede zwischen natürlichem und synthetischem Indigo, werfen einen Blick auf ihre Herstellungsprozesse und betrachten die Umweltverträglichkeit beider Methoden.

Natürlicher Indigo

Natürlicher Indigo wird aus Pflanzen wie Indigofera tinctoria, Isatis tinctoria (Färberwaid) und Polygonum tinctorium gewonnen. Der Farbstoff liegt in diesen Pflanzen als Indican vor, ein farbloses Glucosid, das in einem mehrstufigen Prozess in den blauen Farbstoff umgewandelt wird:

1. Ernte und Fermentation: Die Blätter der Pflanzen werden geerntet und in Wasser fermentiert, wodurch Indican in Glucose und Indoxyl gespalten wird.
2. Oxidation: Das Indoxyl oxidiert durch Kontakt mit Sauerstoff und bildet dabei den blauen Indigo-Farbstoff.
3. Trocknung: Der Farbstoff wird gesammelt, getrocknet und zu Pulver verarbeitet.

Dieser traditionelle Prozess ist arbeitsintensiv und liefert nur geringe Farbstoffmengen. Die Farbqualitäten können je nach Ernte variieren, und die Verarbeitung erfordert Ressourcen wie Wasser, was bei unzureichender Abwasseraufbereitung die Umwelt belasten kann.

Synthetischer Indigo

Die industrielle Herstellung von synthetischem Indigo begann Ende des 19. Jahrhunderts und hat sich seitdem als zuverlässige und kosteneffiziente Methode etabliert. Ein gängiges Verfahren ist die Heumann-Synthese, bei der chemische Ausgangsstoffe wie N-Phenylglycin verwendet werden. Die chemische Synthese ermöglicht die Herstellung eines Indigos, der in Struktur und Eigenschaften identisch mit pflanzlichem Indigo ist.

In unserer Produktion verwenden wir synthetisches Indigo, das nach den strengen GOTS-Standards (Global Organic Textile Standard) hergestellt wird. GOTS-zertifiziertes Indigo erfüllt ökologische und soziale Kriterien, die sicherstellen, dass die Umweltauswirkungen gering gehalten werden. Durch die GOTS-zertifizierte Herstellung sind Energieverbrauch und Emissionen im Produktionsprozess vergleichbar mit der Gewinnung von Indigo aus Pflanzen, jedoch zu deutlich geringeren Kosten.

Vorteile von GOTS-zertifiziertem synthetischem Indigo:

• Umweltfreundliche Herstellung: Der GOTS-Standard legt Wert auf umweltschonende Verfahren und die Minimierung von Abfällen und Emissionen.
• Geringere Kosten: Die synthetische Produktion ermöglicht eine kostengünstigere Massenproduktion bei gleichbleibender Qualität, die natürlichen Indigo weitgehend nachahmt.
• Strukturelle Identität: Synthetisches Indigo ist in seiner chemischen Struktur identisch mit pflanzlichem Indigo, sodass der Unterschied für das fertige Textil nicht spürbar ist.

Umweltverträglichkeit im Vergleich

Natürlicher Indigo benötigt Flächenanbau und Wasserressourcen, was bei nachhaltiger Bewirtschaftung umweltfreundlich sein kann. Synthetischer Indigo hingegen basiert auf industriellen Prozessen, die dank moderner Standards wie GOTS ebenso ressourcenschonend sind. Der GOTS-Standard erfordert, dass die Produktion energieeffizient und umweltfreundlich gestaltet wird. Dadurch ergibt sich eine vergleichbare Umweltbelastung wie bei pflanzlichem Indigo, jedoch mit den wirtschaftlichen Vorteilen der synthetischen Herstellung.

Fazit

Durch die GOTS-zertifizierte Herstellung ist synthetisches Indigo eine wirtschaftliche und umweltfreundliche Alternative zu pflanzlichem Indigo. Der Farbstoff ist in seiner Struktur identisch mit dem aus Pflanzen gewonnenen Indigo und bietet eine gleichbleibende Qualität bei niedrigeren Kosten. Unsere Entscheidung für GOTS-zertifiziertes synthetisches Indigo ermöglicht uns, hochwertige Jeans zu fairen Preisen anzubieten, ohne Kompromisse bei Umweltstandards einzugehen.