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Nachhaltige Jeansproduktion

Nachhaltige Jeansproduktion

Der Weg bis zur fertigen Bluejeans im Laden ist lange. Vom Anbau der Baumwolle bis zur Lieferung des Endprodukts gibt es viele Arbeitsschritte. Diese sind normalerweise durch eine hohe Belastung natürlicher Ressourcen gekennzeichnet. Bei TORLAND achten wir darauf, dass diese Ressourcen möglichst geschont werden.

Im vorliegenden Artikel beschreiben wir die wichtigsten Arbeitsschritte, die in der folgenden Tabelle zusammengefasst sind:

Arbeitsschritt Vorgehen bei TORLAND Auswirkung auf die Umwelt
Anbau der Baumwolle Zertifizierter Bio-Anbau, d.h. Einsatz von biologischen Mitteln zur Düngung und zur Schädlingsbekämpfung Geringerer Wasserverbrauch und Schonung des Bodens, Schutz der Artenvielfalt und der lokalen Bevölkerung
Spinnen, Färben und Weben Zertifizierte Verarbeitung unter Vermeidung jeglicher Substanzen, die toxisch auf den Menschen und die Umwelt sind Keine schädlichen Substanzen in unseren Jeansstoffen
Nähen, Waschen und Finishing Anwendung von ethischen Standards bezüglich Arbeitsbedingungen, Arbeitssicherheit und Umwelt sowie Verzicht auf umweltbelastende Verfahren Keine gesundheitliche Gefährdung der Mitarbeiter/innen sowie Vermeidung giftiger Substanzen im Abwasser
Transport Sourcing und Verarbeitung aller Rohprodukte im gleichen Land Deutliche Reduktion des CO2-Ausstoßes

 

Wasserverbrauch und Umweltbelastung beim Anbau der Baumwolle

Die Belastung der Umwelt beginnt bereits beim Anbau der Baumwolle. Die Baumwollpflanze benötigt für ihr Wachstum eine große Menge an Wasser. Der Verbrauch der Pflanze hängt dabei stark von der Beschaffenheit des Bodens ab. Je gesünder und ausbalancierter der Boden, desto weniger Wasser benötigt die Pflanze.

Leider wird Baumwolle oft auch in Gegenden angebaut, die über wenig Wasservorkommen verfügen, zum Beispiel in Uzbekistan, in Teilen der USA, Indien oder China. Dabei muss häufig auf weit entlegene Wasserressourcen zurückgegriffen werden, um die Baumwollfelder bewässern zu können. Dadurch werden natürliche Flussläufe verändert, und der Landschaft wird das Wasser entzogen. In solchen Ländern werden Spitzenmengen von bis zu 25‘000 Liter Wasser pro Kilogramm Baumwolle benötigt. Eine weitere Belastung der Umwelt stellt die Verwendung chemischer Düngemittel dar. Deren Einsatz führt zur Versalzung des Bodens, sodass dieser kein ausgewogenes Milieu mehr hat. Mehr Wasser ist somit notwendig, um erneut Baumwolle erfolgreich anzubauen zu können. Ein hoher Einsatz von Pestiziden belastet die Qualität von Boden, Wasser und Luft. Zahlreiche Organismen fallen dem Einsatz dieser Chemikalien zum Opfer.

Bei TORLAND verwenden wir ausschließlich biologisch angebaute Baumwolle. Für diese Form des Anbaus sind nur natürliche Mittel zur Düngung und Schädlingsbekämpfung erlaubt. Alle umweltschädlichen Substanzen sind verboten. Beim Bio-Anbau wird die Baumwolle meistens in Mischkulturen angebaut, die weniger anfällig auf Schädlinge sind. Dadurch wird der Boden geschont und kann eine dickere Humusschicht entwickeln, wodurch weniger Wasser für den Anbau benötigt wird. Unser Artikel Der Unterschied zwischen Biobaumwolle und konventioneller Baumwolle zählt viele weitere Vorteile des Bio-Anbaus auf.

Färben und Verarbeitung zu Baumwollgarn

Wir lieben die dunkelblaue Farbe unserer klassischen Bluejeans! Diese Farbe entsteht durch einen mehrstufigen Bearbeitungsprozess, welcher normalerweise die Verwendung zahlreicher Chemikalien erfordert. Bevor es zum Einfärben der Baumwolle kommt, werden Rückstände auf den Baumwollfasern entfernt. Danach wird die Baumwolle zu Garn verarbeiten und gefärbt. Dazu wird Indigo-Farbstoff verwendet, der entweder aus Pflanzen extrahiert oder synthetisch hergestellt wird.

Wegen der großen Nachfrage nach Indigo wurde das synthetische Verfahren schon im 19. Jahrhundert entwickelt. Es handelt sich dabei um exakt die gleiche Substanz wie das pflanzliche Indigo. Das synthetische Verfahren ist nicht umweltschädlicher als die pflanzliche Extraktion, wenn auf schädliche Chemikalien verzichtet wird.

Bei TORLAND verwenden wir zum Herstellen der Indigofarbe ausschließlich Substanzen, die ungefährlich für den Menschen und die Umwelt sind. Der Herstellungsprozess vom Anbau der Baumwolle bis zum Weben des Stoffes, der das Färben einschließt, unterliegt einem strengen Zertifizierungsprozess. Viele der sonst in der konventionellen Textilverarbeitung eingesetzten Chemikalien sind verboten, wie zum Beispiel schädliche Lösungsmittel, Weichmacher, Schwermetalle, Nanopartikel oder gentechnisch veränderte Organismen.

Baumwolle wird zu Garn gesponnen (Bild: Nic McPhee, Flickr, CC BY-SA 2.0)

Das Garn wird gefärbt (Foto: James Chen, Flickr, CC BY-SA 2.0)

Weiterverarbeitung bis zur fertigen Jeans

Das Baumwollgarn wird mit großen Webmaschinen zu Jeansstoff verarbeitet, dem sogenannten Denim. Eine Eigenheit des Denims ist es, dass jeweils drei gefärbte Längsfäden mit einem ungefärbten Querfaden verwoben werden. Dadurch erhält der Jeansstoff sein besonderes Aussehen. Aus dem Stoff werden schließlich die die Einzelteile zugeschnitten, zur fertigen Jeans zusammengenäht und mit allen Zubehörteilen wie Knöpfen, Nieten, Labels usw. versehen. Eine Jeans besteht aus bis zu hundert Einzelteilen!

Während die weitere Verarbeitung des Jeansstoffes weitaus umweltschonender ist, schließt die Produktion oft mit sehr umweltbelastenden Methoden ab, dem sogenannten Finishing. Dabei werden die Jeans, je nach Modell, noch einmal individuell bearbeitet, um ihnen den gewünschten „Used Look“ zu verpassen. Das sind künstlich hergestellte Abschürfungen bis hin zu Löchern. So entsteht der Eindruck, dass die Jeans bereits mehrfach getragen wurden. Hierfür werden oft sehr aggressive Bleichchemikalien oder gesundheitsschädliche mechanische Verfahren eingesetzt, welche Rückstände in den Atemwegen hinterlassen können.

Aber es geht auch anders. Bei TORLAND setzen wir nur Verfahren ein, die die Umwelt wenig belasten. In den meisten Fällen verzichten wir ganz auf die Nachbehandlung der Jeans, oder wir setzen moderne Alternativen ein, wie zum Beispiel Laserbehandlung oder Ozon-Aufhellung. Viele unserer Jeans werden durch Stonewashing behandelt, um ihnen einen modernen Look zu verleihen. Dazu werden die Jeans zusammen mit Lavasteinen in speziellen Maschinen gewaschen. Da unsere Jeans keine schädlichen Chemikalien enthalten, können auch keine gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffe in das Abwasser gelangen.


Jeans-Waschmaschinen mit Lavasteinen (Bild: Sascha Hümbeli)

 

Transport der Ware

In der Textilindustrie werden die Rohwaren und Ausgangsstoffe meist über viele Kilometer zum Produktionsland transportiert. Nicht selten stammen diese Waren aus vielen unterschiedlichen Ländern (z.B. Baumwolle aus Pakistan, Knöpfe aus China, Leder aus Indien). Auch die Zwischenprodukte werden oft von Produktionsstätte zu Produktionsstätte transportiert (z.B. Weben des Denims in Spanien, Nähen der Jeans ins Bulgarien, Waschen der Jeans in Rumänien, Fertigstellung wieder in Bulgarien). Nicht selten werden selbst Bio-Produkte auf diese Weise hergestellt. Zu einer ressourcenschonenden Herstellung gehört aber auch die Vermeidung von langen Transportwegen.

Bei TORLAND achten wir darauf, dass alle Ausgangsstoffe aus demselben Land stammen, nämlich aus der Türkei. Die Türkei hat den Vorteil, dass dort eigene Baumwolle angebaut wird. Wir verwenden für unsere Jeans ausschließlich türkischen Denim mit Bio-Qualität. Zudem werden alle Zusatzprodukte wie Knöpfe, Reißverschlüsse und Labels in der Türkei hergestellt, meist sogar innerhalb der Textilregion in Istanbul. Dadurch können wir die Transportwege auf ein Minimum reduzieren. Erst die fertigen Jeans werden von Istanbul zu uns nach Österreich geliefert.*

 

 * Der CO2-Ausstoß von TORLAND-Jeans wurde im September 2019 analysiert. Für 2019 wurde ein Ausstoß von 32,1 THG (Tonnen CO2-Equivalent) pro Jahr eruiert. Dies schließt die gesamte Prozesskette vom Anbau der Baumwolle über die Herstellung und den Gebrauch der Jeans bis zum Ende der Lebensdauer (Entsorgung der Jeans) mit ein. Etwa die Hälfte bis zwei Drittel des Ausstoßes entfallen auf den Gebrauch der Jeans durch die Konsumenten.

 

Quellen:

  1. Environmental aspects of blue jeans, Anton Luiken, NVRD/ISWA
  2. https://sleepsherpa.com/organic-cotton-vs-regular-cotton-whats-difference/
  3. https://www.swedishlinens.com/blogs/news/organic-vs-conventional-cotton

 

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